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Willkommen

Herzlich Willkommen auf der Internetpräsenz des Behindertenbeirates der Stadt Gladbeck.
Der Behindertenbeirat der Stadt Gladbeck setzt sich dafür ein, dass Inklusion in Gladbeck möglich wird.
Aufgaben und Rechte des Behindertenbeirates nach § 1 der Geschäftsordnung vom 02.03.2020:

  • Der Behindertenbeirat der Stadt Gladbeck vertritt die Interessen von Menschen mit Behinderung in Gladbeck.
  • Seine Aufgabe ist es, die Interessen von Menschen mit Behinderung und von Behinderung bedrohten Menschen in der Stadt Gladbeck wahrzunehmen und die Einhaltung ihrer Rechte zu wahren.
  • Er bekämpft alle Formen der Ausgrenzung oder Abwehr von Menschen mit Behinderung oder von Behinderung bedrohter Menschen.
  • Er fördert Initiativen und Aktivitäten von Menschen mit Behinderung und von Behinderung bedrohter Menschen und unterstützt den gesellschaftlichen Dialog.
  • Er berät in Angelegenheiten von Menschen mit Behinderung und von Behinderung bedrohter Menschen.
  • Die vom Behindertenbeirat erarbeiteten Vorschläge und Empfehlungen werden nach besonderer Beschlussfassung den Ausschüssen der Stadt Gladbeck zugeleitet.

Auf den Internetseiten der Stadt Gladbeck (hier:) ist der Behindertenbeirat ebenfalls mit einer Seite vertreten.

Neuer Vorstand des Behindertenbeirats am 25.04.2022 gewählt

Von links nach rechts:

Stefan Walter, Bürgermeisterin Bettina Weist, Michael Skerstinat, Jochen Georg, Markus Nietznik, Stellvertretender Vorsitzender Siegfried Schmitz, Vorsitzende Josi Marten, Hannelore Eisenberg, Klaus Beyer-Dannert, Stellvertretender Vorsitzender Günter Hacker

06. Juni – Tag der Menschen mit Sehbehinderungen

Seit 1998 gibt es den vom Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband ausgerufenen Tag der Sehbehinderung am 6. Juni.

Wer sehbehindert oder blind ist, steht seit Beginn der Corona-Krise vor ganz neuen Problemen im Alltag. Daher ist der Bezug zur Corona-Krise für den Aktionstag in diesem Jahr naheliegend und das Motto lautet „Unterstützung für sehbehinderte und blinde Menschen in der Corona-Krise„. Der Behindertenbeirat der Stadt Gladbeck möchte darauf aufmerksam machen, dass in Gladbeck viele Menschen aller Altersgruppen mit einer mehr oder weniger stark ausgeprägten Sehbehinderung oder gar Blindheit leben. Bei Umbau der Gladbecker Innenstadt wurde ein Blindenleitsystem in die Gehflächen „eingebaut“. Die Wichtigkeit taktiler Blindenleitsysteme für sehbehinderte und blinde Menschen ist sehr vielen sehenden Menschen unbekannt. Die Bodenindikatoren aus Rippen- und Noppenplatten werden beispielsweise für Kunst am Bau oder Regenrinnen gehalten. Oft werden die Leitlinien daher aus Unkenntnis zugestellt. Beispielsweise stehen Marktstände, Fahrräder oder Mülltonnen darauf oder Bauzäune und Autos blockieren sie.
Der Behindertenbeirat hat in den Treffen zur Zukunft der Innenstadt mehrfach darauf hingewiesen, dass bei den nächsten Öffnungsschritten und möglicherweise einer Ausdehnung des Handels und der Gastronomie auf die Gruppe der sehbehinderten und blinden Menschen geachtet werden muss. Das Blindenleitsystem muss von Hindernissen freigehalten werden. Für blinde und sehbehinderte Menschen sind dies nicht nur Hindernisse, sondern wahre Stolperfallen. Auch in den Treffen zur Umgestaltung des Willy-Brandt-Platzes ist der Behindertenbeirat mit seinen sachkundigen Bürgerinnen und Bürgern aktiv um auf eine behindertengerechte Umgestaltung zu achten.

Artikel aus der WAZ: Sehbehinderte Gladbeckerin hat Probleme mit Schutzmasken

Nicht nur das Lesen bereitet Vera S. große Probleme. Sie stoße auch bei Mitmenschen immer wieder auf Unverständnis, berichtet sie.

„Wenn Sie sicher sein wollen, dass die Corona-Verhaltensregeln eingehalten werden, schlage ich Ihnen dieses Schild an Behörde, Geschäft, Wochenmarkt(-stand)… vor: Sehbehinderte Krüppel müssen draußen bleiben.“ Auf ihre schwierige Situation will jetzt Vera S. (67, Name der Redaktion bekannt) aus Gladbeck mit diesem drastischen Vorschlag öffentlich aufmerksam machen.

Sie ist von Geburt an stark sehbehindert, ein Handicap, mit dem sie gerade in Corona-Zeiten besonders zu kämpfen hat: „Wegen der vorgeschriebenen Maske kann ich noch weniger sehen als sowieso schon im Alltag. Ich habe keinen Mut mehr, auf den Markt zu fahren und Geschäfte zu betreten.“ Eine Befreiung von der Maskenpflicht habe sie nicht erhalten, berichtet sie. Bei einer Sehkraft von zehn Prozent auf dem linken und fünf Prozent auf dem rechten Auge ist sie mit beschlagener Brille weitgehend orientierungslos.

Die Gladbeckerin hat häufig mit Unverständnis zu kämpfen

Da diese Behinderung auf den ersten Blick nicht so offensichtlich ist, hat sie häufig mit dem Unverständnis ihrer Mitmenschen zu kämpfen. Beispielsweise beim Einstieg in den Bus, wo schon mal – trotz Corona – gedrängelt werde: „Die Menschen können nicht wissen, dass mein Gesichtsfeld an der rechten Seite stark eingeschränkt ist“. Manche würden ihr sogar in den Rollator greifen. „Bevor ich einsteigen kann, fährt der Bus schon los.“

Der Sprecher der Vestischen rät: „Machen Sie auf sich aufmerksam!“

Christoph van Bürk ist Pressesprecher der Vestischen Straßenbahnen GmbH und betont, die Fahrer würden gerade im Umgang mit Beeinträchtigungen regelmäßig geschult. Er rät: „Da sie ja nur hinten einsteigen kann: Machen Sie auf sich aufmerksam, sprechen Sie einen Mitreisenden an und bitten ihn, dem Fahrer zu sagen, dass Sie etwas mehr Zeit zum Einstieg benötigen.“ Im Übrigen, so van Bürk, gebe es am Einstieg eine Taste, die eigentlich für Rollstuhlfahrer gedacht sei, aber gerne auch bei anderen Beeinträchtigungen betätigt werden könne: „Dann weiß der Fahrer, dass er warten muss.“ Auch wenn dies wegen Corona im Augenblick nicht möglich sei, so biete die Vestische, in Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat, Mobilitätstrainings mit dem Ziel an, die Angst und das Schamgefühl davor, andere Menschen um Hilfe zu bitten, abzubauen.

Will Vera S. mit ihrem Rollator ein Geschäft betreten, so bereiten ihr oft Glastüren, die nicht weit genug geöffnet werden können, und Stufenkanten, die nicht entsprechend markiert sind, Probleme. Sie sei schon des Ladens verwiesen worden, sagt Vera S., wenn sie, um besser sehen zu können, nur kurz den Mundschutz abgenommen habe, damit die Brille nicht beschlägt.

Josi Marten, Vorsitzende des Behindertenbeirates stimmt zu, dass es im Umgang mit beeinträchtigten Menschen oft ein Informationsdefizit gebe, was leicht zu Missverständnissen führen könne. So plane der Beirat, die Aufklärungsarbeit zu verstärken. Es sei nicht einfach, so Marten, „die Menschen für die Beeinträchtigungen anderer zu sensibilisieren.“

Kritik: Preisschilder sind oftmals zu klein geschrieben

Besonders irritiert ist Vera S. von den Preisschildern in den Supermärkten, die oftmals viel zu klein geschrieben seien und dazu aufgrund fehlenden Kontrastes nicht deutlich erkennbar. Dies führe bei den jetzigen Corona-Schlangen zu Ärger, weil sie sich alles vorlesen lassen müsse: „Das dauert!“ Vorlesen lassen wollte sie sich jedoch nicht die Fragen, wie sie bei der Ausstellung eines neuen Personalausweises zu beantworten sind. Auf dem vorgelegten Tablet konnte Vera S. sie nicht entziffern, „und Vorlesen geht dabei eigentlich nicht.“

Das Team im Gladbecker Bürgeramt bietet Hilfestellung an

Die Beschäftigten im Bürgeramt seien stets bemüht, auf derartige Sehbeeinträchtigungen Rücksicht zu nehmen, sagt David Hennig vom Presseamt der Stadt: „Hilfestellung wird immer angeboten“, auch könne die Schrift größer gestellt werden. Eine Lupe, um die Vera S. gebeten hatte, sei nicht vorrätig: „Die meisten Kunden mit Beeinträchtigungen bringen ihre persönlichen Hilfsmittel mit.“ Josi Marten vom Behindertenbeirat im Fritz-Lange-Haus jedenfalls lädt Vera S. zur Kontaktaufnahme ein. Sie sei froh über jeden Hinweis, wenn es im öffentlichen Raum etwas zu verbessern gebe.

Weitere Informationen gibt es beim Behindertenbeirat

Corona bedingt fallen zurzeit alle Veranstaltungen und persönlichen Beratungsgespräche des Behindertenbeirates aus. Die Geschäftsstelle des Behindertenbeirates befindet sich im Fritz-Lange-Haus an der Friedrichstraße 7. Telefon: 02043 992287, www.behindertenbeirat-gladbeck.de

Letzte Neuigkeiten:

Verleihung der Ehrenplakette der Stadt Gladbeck

Am 31.08.2020 war es trotz Corona möglich, im Ratssaal die verschobene Ehrung für sechs verdiente Bürgerinnen und Bürger durch den Bürgermeister Ulrich Roland vorzunehmen.
Josi Marten wurde in Anerkennung und Würdigung ihrer Verdienste mit der Ehrenplakette der Stadt Gladbeck ausgezeichnet. Sie ist seit vielen Jahren die Vorsitzende im Kneipp-Verein Gladbeck, den sie mit Herz, Hand, großer Tatkraft und Kompetenz lenkt. Ganz im Sinne von Pfarrer Sebastian Kneipp engagiert sie sich für die Vermittlung eines ganzheitlichen, die Gesundheit fördernden Lebensstils:
Wasseranwendungen, Bewegung, gesunde Ernährung, Pflanzenheilkunde und natürlich die Lebensordnung, das soziale Miteinander stehen im Fokus. Mit viel Herzblut setzt sie sich im Behindertenbeirat der Stadt Gladbeck für die Interessen von Menschen mit Behinderungen ein und hat seit 2017 die Verantwortung als Vorsitzende. Eng ist die Vernetzung mit Verbänden, Vereinen und Selbsthilfegruppen. Sie ist Mitinitiatorin des Familienfestes „Wir für Kinder bis Senioren“ und die „Gesundheitstage“ im Kneipp-Garten.
Josi Marten setzt sich beispielgebend für das Wohlergehen der Gladbeckerinnen und Gladbecker ein.

 

Angebote der Senioren auf dem Prüfstand – Behindertenbeirat involviert

 

Der Behindertenbeirat ist nun (neben dem Seniorenbeirat) offizieller Partner und Vertreiber der beliebten Notfalldosen des DRK Gladbeck:

Bericht im Stadtspiegel

 

 

 
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